Trier-Fahrt 2023

Trier-Fahrt 2023

Tag 1

Am Diens­tag dem 13.06.2023, ging es für die Latei­ner der Klas­sen 9a und 9b in das jähr­li­che, vier­tä­gi­ge Trier­schul­land­heim, bei dem es vor­ge­se­hen ist, den Schü­lern und Schü­le­rin­nen einen Ein­blick in die dama­li­ge Kul­tur der Römer zu geben. Gemein­sam mit unse­ren Leh­rern Frau Böt­tin­ger und Herr Kreuz­ber­ger, mach­ten wir uns Diens­tag früh mit dem Zug auf den Weg zu unse­rem Rei­se­ziel, der römi­schen Stadt Trier, die wir nach einer unkom­pli­zier­ten und zügi­gen Zug­fahrt, bei son­ni­gen und war­men Wet­ter erreichten. 

Sobald wir in unse­rer Unter­kunft anka­men, beka­men wir etwas Zeit zum Aus­pa­cken und star­te­ten dann rela­tiv zügig mit unse­rem geplan­ten Pro­gramm. Unser ers­tes Ziel war die Por­ta Nigra, eine ehe­ma­li­ge Kir­che und Stadt­tor, die wir uns uns in ihrem fast noch per­fek­ten Zustand ansa­hen. Dar­auf­hin führ­te uns unser Weg zum Geburts­haus von Karl Marx, einem deut­schen Phi­lo­so­phen und poli­ti­schem Jour­na­lis­ten, wo wir durch die Prä­sen­ta­ti­on eines Mit­schü­lers eini­ges über ihn und sei­ne Wer­ke erfuh­ren. Anschlie­ßend beka­men wir etwas Frei­zeit und durf­ten uns in Klein­grup­pen selbst­stän­dig die Stadt anse­hen, bis es Zeit zur Rück­kehr in die Jugend­her­ber­ge war.

Tag 2

Am Mitt­woch dem 14.06.2023, dem zwei­ten Tag unse­rer Rei­se, star­te­te der Tag für uns mit einem viel­sei­ti­gen Früh­stück, das für alle etwas beinhal­te­te. Dar­auf­hin bra­chen wir alle zur Römer- Brü­cke, der ältes­ten Brü­cke Deutsch­lands auf, die immer noch in ihrer dama­li­gen Bau­form ver­wen­det wird.

Bei strah­len­der Son­ne und ange­nehm war­men Tem­pe­ra­tu­ren, bega­ben wir uns von dort aus schließ­lich zu den Kai­ser­ther­men, die damals äußerst bekannt für ihre Viel­zahl an Bade­mög­lich­kei­ten und Ent­span­nungs­stel­len war. Wie wir erfuh­ren, wur­den die­se Ther­men aber nie ganz fer­tig gestellt und ihre zwei­te Ver­wen­dung lag ein­fach dar­in, dass die Römer sie als Stadt­tor ver­wen­de­ten. Durch eine Prä­sen­ta­ti­on von der Sei­te zwei­er Mit­schü­ler, erfuh­ren wir zudem eini­ge sehr inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen über die­sen dama­li­gen Bade­ort, so auch, dass selbst der Kai­ser die­se nut­ze, um sich zu entspannen.

Nach die­ser Sehens­wür­dig­keit lie­fen wir wei­ter zum Trier Amphi­thea­ter, wel­ches das größ­te Deutsch­lands war und als Stand­ort für Gla­dia­to­ren­kämp­fen, Tier­kämp­fe und Hin­rich­tun­gen ver­wen­det wur­de. Wir erfuh­ren nähe­res über die Gla­dia­to­ren, die Kämp­fe, die dort ver­an­stal­tet wur­den und war­um das Thea­ter plötz­lich nicht mehr in offi­zi­el­lem Gebrauch war.

Am sel­ben Tag besuch­ten wir nach einer zwei­stün­di­gen Pau­se auch noch den Trier- Dom und die Palast­au­la, wo wir uns den Unter­schied einer roma­ni­schen und einer gothisch-gebau­ten Kir­che ansa­hen. Nach die­sem Aus­flug ging dann nach der erneut fol­gen­den Frei­zeit, der zwei­te Tag unse­res Schul­land­heims zu Ende und wir alle freu­ten uns auf morgen.

Tag 3

Nun ist der 15.06.2023, der drit­te Tag unse­rer Trier­fahrt. Nach einem erneu­ten Früh­stück brach­ten wir zu zwei der größ­ten Fund­or­te römi­scher Archäo­lo­gie in Trier auf. Zunächst besuch­ten wir das Grä­ber­feld St. Maxi­min und unter­zo­gen uns einer ein­stün­di­gen Füh­rung. Das Grä­ber­feld ist ein immer noch betret­ba­rer, spät­an­ti­ker, von christ­li­cher Gemein­de genutz­ter Grab­bau, in dem es meh­re­re hun­dert Grä­ber und Stein­sar­ko­pha­ge gibt. Die Füh­rung brach­te uns durch schma­le, nied­ri­ge Gän­ge, die uns einen rea­len Ein­blick in die dort statt­ge­fun­de­nen Bestat­tun­gen der Römer gab. Der Grab­bau ist in zwei Tei­le geteilt, die sich frü­her durch das Wohl­ha­ben der Römer unter­teil­te. Der hin­te­re Teil war für die etwas weni­ger wohl­ha­ben­den Men­schen gedacht, die dann zum Bei­spiel in ein­fa­chen Holz­kis­ten bestat­tet wur­den. Im vor­de­ren Teil, der dann eben für die sehr wohl­ha­ben­den Bür­ger war, wur­de auch der soge­nann­te „hei­li­ge Maxi­min von Trier“ beer­digt und der letz­te Weg der Ver­stor­be­nen auf die­ser Welt lag dar­in, so nah wie mög­lich an ihm beer­digt zu wer­den, da es damals hieß, dass er zur Ent­kom­mung der Höl­le half und je näher man an ihm lag, des­to grö­ßer wäre die Wahr­schein­lich­keit. Unser Weg führ­te uns an vie­len, noch gut erhal­ten­den Grab­in­schrif­ten vor­bei, die die christ­li­che Nut­zung die­ser Anla­gen bestätigten.

Als zwei­tes Ziel hat­ten wir das Lan­des­mu­se­um Trier, das einer der wich­tigs­ten archäo­lo­gi­schen Muse­en in Deutsch­land ist und über 200.000 Jah­re Geschich­te doku­men­tiert. Das Muse­um umfasst über meh­re­re Eta­gen, in denen unter ande­rem die größ­te Mosai­ken­samm­lung nörd­lich der Alpen und der größ­te römi­sche Geld­mün­zen­schatz der Welt haust. 

Wir sahen eine Viel­zahl an archäo­lo­gi­schen Fun­den, wie Waf­fen, Stein­fi­gu­ren oder auch in Stein gra­vier­te Tex­te. Alles in allem kann man zu bei­den Aus­flugs­zie­len sagen, dass sie sich defi­ni­tiv loh­nen und man dort eini­ges über die zurück­lie­gen­de Geschich­te erfährt.

Tag 4

Heu­te brach­te der letz­te Tag unse­res Schul­land­heims an. Nach­dem wir unse­re Sachen gepackt und ein letz­tes Mal aus­gie­big gefrüh­stückt haben, fuh­ren wir mit dem Bus zu einem sehr bekann­ten Gla­dia­to­ren­mo­sa­ik. Die­ses wur­de im Jah­re 1852 zufäl­lig von einem Land­wir­ten gefun­den, als er im Boden auf ein­zel­ne, römi­sche Mosa­ik­teil­chen stieß. Von 1866 bis 1876 wur­de dann im Rah­men wei­te­rer archäo­lo­gi­scher Unter­su­chun­gen der Grund­riss einer Vil­la erkannt und der Schutz­bau über dem Mosa­ik ent­wi­ckelt. Wir erfuh­ren mit Hil­fe eines klei­nen Films, den wir uns ansa­hen, dass das kom­plet­te Mosa­ik spä­ter noch­mal restau­riert wur­de und nun offen für Besu­cher steht.

Als aller letz­tes Aus­flugs­ziel besich­tig­ten wir noch die Igler Säu­le, die unge­fähr 23m hoch ist und Sze­nen aus dem All­tags- und Berufs­le­ben der Tuch­händ­ler von damals zeigt. 

Nach vier super schö­nen, span­nen­den und lehr­rei­chen Tagen, in der sich sowohl unser Wis­sen, als auch unse­re Gemein­schaft als Klas­se stark ver­bes­sert hat, fuh­ren wir nun gegen Mit­tag zurück nach Reut­lin­gen, wo wir dann abends am Bahn­hof anka­men. Alles in allem war die­se Rei­se nach Trier für alle ein tol­les Erleb­nis und wir legen echt jedem ans Herz, sich die­sem Aus­flug zu unter­zie­hen, der sich für die römi­sche Kul­tur interessiert.